In Strande geht das Licht des Tages aus;
Die vom Südwind schwer gewordenen Wolken schicken Sprühregen hinab.
Und doch glimmt der Rest des Sonnenlichts eine goldene Verheißung an den Himmel:
Schlagwort: Ostsee

Sommerliches Gewitter-Treiben in Strande
Zwischen den Gewittern ist es fast windstill und die Sonne wärmt, wie sie das die letzten fünf herrlichen Wochen getan hat. Alle Stunde aber, rollt ein Gewitter uns entgegen. Merkwürdigerweise immer backbord oder steuerbord an Strande vorbei. „Sommerliches Gewitter-Treiben in Strande“ weiterlesen

In den Morgen seiln
Sechs Uhr dreißig ist normalerweise eine Uhrzeit, zu der aus unserer Kajüte leise Schnorchelgeräusche dringen. Heute morgen stehe ich beim ersten Blinzeln auf und mache mich und das Schiff segelfein. 7:00 Uhr Leinen los in Lyø, bei sanften 1-2 Bft. aus Nordwest geht es sutsche in Richtung Faaborg, hinein in die aufgehende Sonne.

Und irgendwann passiert es doch: 5-6 Bft. an der Kreuz und Unterwant gebrochen.
Zum Glück stand im Sund zwischen Lyø und Fyn keine große Welle als das Steuerbord Unterwant seinen Geist aufgab, und mit einem lauten ZANGGG wegbrach.
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Unser Bordbasilikum McGyver
Wer schon mal für einen Sommertörn gebunkert hat, der kennt das, wenn beim Stauen kindliche Erinnerungen angezapft werden: Dosen Ravioli, Spaghetti mit haltbarer Tomatensauce, Dauerwurst. Das autarke Leben an Bord und kleinen dänischen Häfen, die einem schon per Havnepenge das letzte Hemd ausziehen, fordert seinen kulinarischen Tribut. „Unser Bordbasilikum McGyver“ weiterlesen

Schleimünde im Sommer ist auf obszöne Weise pittoresk
Die alte Lotseninsel und ihren früheren Nothafen erreicht man besser zwischen 13:00 und 14:00 Uhr im Sommer; danach wird es eng.
Und das hat seinen Grund nicht nur im überschaubaren Liegeplatzangebot, sondern auch in der ursprünglichen Schönheit der Schleimündung: dieses Kleinod flacher Natur ist nur per Schiff erreichbar; drum herum Ostseewelt, wie sie schon die Wikinger vorfanden.
Improvisation pur, die man sonst kaum noch findet, im Wirtschaftsraum Baltische See:

Blue
Der Himmel sieht aus, wie das Filmplakat einer Philippe Djian Verfilmung: Sommer an der Ostsee. Im Windschatten hat es dreißig Grad und die Ostsee fast zwanzig. Die Nächte sind nach wie vor kurz, wie die Wellen dieses kleinen Meeres.
Nirgendwo anders möchte ich diesen heiligen Wochen sein; die Karibik kannste mir nackt um den Bauch binden, wenn ich, wie diese Woche, bei drei bis fünf Windstärken warme See ins Gesicht gepustet kriege.
Der Hafenmeister trägt seit Wochen kurze Hose und hat eine Farbe im Geischt, die ungewöhnlich gesund wirkt. Hach, wenn es doch nur noch ein wenig andauerte – dieser Ostseesommer. Das ist nun mein Stoßgebet in diesen weiten, großen, dunkelblauen Himmel; um 23:00 Uhr.
Auf Lyø ist gerade lebenswichtiges eingetroffen
Sturmnachtsicher
Der Wind fegt mit acht Beaufort durch den Mastenwald von Høruphavn, die Koje ist gemacht und auch eine Extraleine ausgebracht, für den Fall, dass die Luvleine bricht. Die Fallen angebunden und aus einem Stück Treibholz hab ich heute noch zwei Extrawinkel für den Mastschacht geschnitzt, da Klötzern nix mehr.
Die Dirk, die gestern Nacht noch so unruhig zuppelte, hab ich nu auch ruhig gestellt; die Sturmnavht kann kommen ;)

Legerwall is Schiet
Ich bin durch Schaden kluch geworden: vor acht Jahren lagen wir bei acht Bft. auch auf der Außenseite in Høruphav; auch weil es am Vortag, nach langer Segelei, der einfachere Anleger war.
Nachts drehte dann der Wind und auf Sturmstärke.
Hilflos haben wir zugesehen, wie der Osten Wind alle Luft aus den Fendern drückt und man nur noch wählen konnte zwischen „Manöver jetzt oder gleich“.

Anbaden

Frische Kräuter und ein Kinderessen
Ravioli aus der Dose schmeckt nach Kindheit. Das Alltagsgericht modern schuftender Mütter der 70er Jahre weckt Kindheitserinnerungen, wenn man es sich abends auf dem Petroleumherd warm macht. Mit ein paar frischen Kräutern verfeinert, in meinem Fall Basilikum, der nebenbei auch noch tolles Aroma in die Kajüte zaubert, macht das echt was her – und schmeckt nach einem langen Segeltörn so gut, wie den ganzen Tag getobt. ;)
Dazu öffne ich eine Flasche Grauburgunder von Zähringer aus 2012 – wenn schon das Essen aus der Konserve ist – ;)

Hauptsache Caffee an Bord
Es gibt wenig Proviant, der wichtiger ist an Bord zu haben, als Caffee. „Hauptsache Caffee an Bord“ weiterlesen

Segelsäcke und Seesack gepackt …
Bordenfrost
Die erste Nacht an Bord war frisch; ich habe gefroren. Wie sehr, das habe ich erst gemerkt, als ich vom Klappern meiner Zähne aufgewacht bin.
Schlagartig zieht die Ostsee die, von der Sonne des Tages aufgewärmte, Luft auf ihr Niveau runter; und darunter. „Bordenfrost“ weiterlesen