Zwei Rillen

27. Januar Der Kaffee dampft gemütlich in der Küche, als ich mein Bewusstsein verliere. Das weiss ich noch, das mit dem Kaffee, auch weil ich mir dabei zusehen kann, wie ich auf dem Boden aufschlage. Ich sehe mich nicht von Außen, wie Augenzeugen das im Fernsehen so berichten, wenn mal wieder das Leben nach dem… Zwei Rillen weiterlesen

Zurück nach Westerland

Morgenseiten vom 29. Dezember Dein Name auf einer Kaffeetasse, das ist geblieben. Von den Sonnenstrahlen, dem Sand zwischen unseren Zehen, der bei jedem Schritt ein wenig hochgedrückt wird, wie Brotteig. Von den klaren Spuren, die wir auf unseren Spaziergängen an der Kante zur See hinterlassen haben, ist nichts mehr übrig. Wenn der Schlager recht behält,… Zurück nach Westerland weiterlesen

Original Morgenseiten

Die Idee ist einfach. Der Morgen ist noch frisch, der Tag ist jung. Da stechen noch nicht so viele Sorgen und Eindrücke in das weiche Fleisch meines Geistes. Die beste Zeit zu schreiben, hat jemand einst bestimmt. Und tatsächlich gibt es eine lange Tradition der so genannten “Morgenseiten”. Was sind die Morgenseiten? Das Schreiben von… Original Morgenseiten weiterlesen

Schwarz weiß

Inzwischen hatte er sich beinahe daran gewöhnt, daß die Cherrytomaten vor ihm auf dem Tisch wie Sauerkirschen aussahen. Die abgeschnittene Hortensie wuchs nicht mehr, anders als Tulpen in ihrem feuchten Grab. So öffentlich tot, dass er sich nun, da „der Zustand“, wie er ihn nannte, seit mehreren Tagen anhielt, nicht erinnern konnte. An ihre Farbe.… Schwarz weiß weiterlesen

Knöf.

Mit der Kraft ist das so eine Sache, sagte mein Großvater immer. Sie gehorcht nur wild, steckt fest in eines Mannes Arm. Deswegen nennt man viele von ihnen vielleicht auch Armee?, wer weiß.   Was ich weiß: sie vergeht. Ist im übernächsten Dorf so wenig zu spüren, wie im Übermorgen.

Keep on blogging in a free world #facebookdown

Einsam surren die Server der größten privatwirtschaftlichen Nation in ihren Bunkern. Keiner erinnert sich an ihre Namen. Wir, die wir auch von Auflösung bedroht sind, wenn man unsere Namen vergisst, stehen draussen vorm Silo und wundern uns: wo sind unsere Freunde, wo sind all die Momente unseres Lebens hin? Sie sind noch da; wir können… Keep on blogging in a free world #facebookdown weiterlesen

Ich, Paketannahmestelle für Terroristinnen

Als ich in die linke Tasche meiner Jacke fasse, raschelt es. Ich finde drei Einwickelpapiere von mini Daims. Ich erinnere mich nicht, sie jemals gegessen zu haben. Ich werfe sie gedankenverloren in den Mülleimer, dessen ausgefeilte Klappdeckeltechnik nach zehn Jahren aufgegeben hat. „Ich kann ich mich nicht erinnern“, denke ich kurz, wann das noch heil… Ich, Paketannahmestelle für Terroristinnen weiterlesen

Silvester auf dem Altonaer Balkon

Ich lebe in einem Stadtteil von Hamburg, durch den immer mal wieder Menschenketten ziehen. Die einen werden von den lokalen Behörden umgeleitet, wie die Karawane von Drogendealern, die vor beinahe 20 Jahren an meinem Wohnzimmerfenster in Richtung Hafen und von dort zurück zum Altonaer Bahnhof wanderte, weil ihnen der direkte Weg versperrt war. Andere, vor… Silvester auf dem Altonaer Balkon weiterlesen

Wer bist du?

Ich brauche nicht viel. Wind weht um meine Nase. Das ist gut. Und doch gibt es eine Perücke, die mich zeigt. Die ich heute ziere und zeige. Mein Profil. Ich mag es, wenn ihr reagiert. Es ist. Es fühlt sich lebendig an. Und dann, wenn ich allem folge, das ich kenne? Dann wirst du fremd.… Wer bist du? weiterlesen